Reisebericht Valchid bei Medias

23,06.2018

 

Valchid bei Medias

 

Wir haben eine Woche mit Trampolin in Rumänien hinter uns. Die Herausforderung hierbei, es war entweder heiss oder es regnet.

 

Wir haben die gleichen drei Orte besucht, welche wir teilweise schon seit mehreren Jahren kennen. Diese Dörfer sind von Roma geprägt, welche sehr warmherzig und lebenswürdig sind, gerne helfen sie bei handwerklichen Aufgaben wie dem Aufstellen und dem Abräumen vom Trampolin. Sie können aber auch laut und fordernd sein, drängeln sich in der Reihe, um schneller zum Trampolin zu kommen. Die Kinder vom rumänischen Volk sind uns viel näher. Oft haben sie braune bis blonde Haare, sind ruhiger und kommen in dieser lauten Horde oft zu kurz. Bei Wissens- und Mathematikspieleinspielen sind diese Schüler den andern immer weit überlegen. Diese Spiele geben interessante Hinweise, wie viel Wissen in den Schulen vermittelt wurde. In einigen Dörfern ist dies ziemlich dürftig wobei auch grosse Jugendliche kaum Englisch sprechen. In Vorstädten verständigen sich grössere Schüler fast fliessend in Englisch und weisen einen hohen Wissensstand vor.

 

Wir staunen über die rasante Entwicklung, welche diese Gesellschaft in den letzten Jahren durchlebte. Waren noch vor einigen Jahren viele Romakinder sehr ärmlich gekleidet, so ist ihre Kleidung, wenn auch einfach, doch durchaus ausgewählt und schön. Viele Kinder besitzen unterdessen ein Fahrrad und die Familien können sich vermehrt Annehmlichkeiten wie ein Auto oder ein Ausflug leisten.

 

Leider ist es immer noch so, dass vor allem jene Leute Geld haben, welche im Westen arbeiten. Diese kommen mit viel Erfahrung aus dem Ausland zurück und bereichern ihr Land. Überall treffen wir Kinder und Erwachsene, welche sich in Deutsch, Französisch (Spanisch können wir selber nicht), Italienisch oder Englisch mit uns unterhalten.

 

Grösseren Orte und Städte bieten viele gut bezahlte Arbeitsplätze und wir beobachten, wie Eltern und Grosseltern ihre Kinder mit Eis oder schönen Kleidern verwöhnen.

 

Gerade zu jener Zeit, als wir dort waren, kommt eine sogenannte Hilfslieferung mit alten Kleidern aus Holland, doch ehrlicherweise hat auch der Mitarbeiter der Organisation zugegeben, dass sogar die Roma ziemlich gut gekleidet sind und es wohl an der Zeit ist, diese Transporte in noch ärmere Gegenden wie Moldavien oder Ukraine zu verlegen.

 

In Rumänien geniessen wir ganz besonders die menschliche Wärme. Ein Beispiel dafür, Kinder, welche vom Trampolin steigen, lassen sich sehr gerne auch von fremden Frauen und Männern wie uns vertrauensvoll herunterheben.

 

Ein anderes Beispiel, die Rumänen sind sich ihrer eigenen Unperfektheit ziemlich bewusst und sie können sehr gut damit umgehen, wenn wir uns ungeschickt verhalten.

 

Politisch ist die Stimmung gerade in den Städten sehr aufgeladen. Dragnea, der Chef dee postsozialistischen Regierungspartei wurde wegen fiktiven Anstellungen und Korruption angeklagt. Am Tag seiner Verurteilung wird er in der Schweiz ehrenvoll vom Nationalrat begrüsst. Wir sind empört, dass die Schweiz einen Verbrecher schützt. Mehr dazu im Artikel der NZZ.

 

https://www.nzz.ch/schweiz/umstrittener-politiker-ehrenvoll-empfangen-ld.1390279

 

Die Menschen machen sich grosse Sorgen, dass der Aufschwung, welcher durch den aktuellen Präsidenten Klaus Johannis vorangetrieben wurde, durch korrupte Regierungsleute wieder zunichte gemacht wird. Die Bevölkerung ist aufgebracht und demonstrieren regelmässig in mehreren Städten. Wir hoffen so sehr, dass es diesem Land weiterhin gut gehen wird.