Reisebericht Tiflis

10.08.2018

Tiflis

 

 

Auf der Weiterreise sahen wir, dass viele georgische Fahnen auf Halbmast standen. Weiter in Tiflis erfuhren wir, dass Georgien vor 10 Jahren den sogenannten Augustkonflikt um Südossetien gegen die Russen verlor. Diese Niederlage scheint die Menschen hier immer noch tief zu betrauern. Am Morgen in Kutaesi erfuhren wir, dass wir nun die Bewilligung haben am gleichen Tag in zentralen Rike Park in Tiflis unser Trampolin aufzustellen. So fuhr Erich ohne Unterbruch nach Tiflis. Im Hotel druckten wir die Bewilligung aus und passierten damit alle Sicherheitskontrollen um mit dem Auto in den Park zu gelangen. In ziemlich grosser Hitze stellten wir das Trampolin auf und als gegen Abend vermehrt Familien den Park besuchten, durften wir neben den georgischen Kindern wieder viele Touristen aus vielen Ländern begrüssen. Die russische sowie die arabische Übersetzung wäre hier ebenfalls sehr hilfreich gewesen. Wir waren sehr stolz darüber, dass unser Trampolin neben dem zentralen Brunnen stand, welcher am Abend ein Lichtspiel mit Musik bot. Wir mussten eingestehen, dass unser 3 jähriges Trampolin in den letzten zwei Monaten sehr stark beansprucht wurde. Es wackelte viel mehr, die Stangen verkeilten sich beim Zusammenstecken und die Schrauben waren ausgeleiert. Es ist öfters vorgekommen, dass gegen Ende eine grössere Gruppe von Kindern das gemeinsame Springen genoss und dadurch das Gestell belasteten. Zudem hatten wir oft Helfer, welche tatkräftig beim Aufstellen und Abräumen halfen, jedoch das Material etwas unsanft behandelten. So beschlossen wir, das Trampolin bei der nächsten Gelegenheit bei einer Familie stehen zu lassen.

 

An einem weiteren Tag in Tiflis buchen wir eine Tagesreise in den grossen Kaukasus, nach Stapandsminda. Leider Regnet es in verlauf vom Tag ziemlich viel. Der Regen setzte ein, als wir zum Versöhnungsdenkmal spazierten. Da wir uns selber nicht als Weicheier sahen, entschlossen wir uns, trotz regen schnell die 150 Meter hin und zurück zu laufen. Doch der Regen ist so intensiv, dass er innert kürzester Zeit die nicht ganz regen tauglichen Kleidung durchnässt hatte. Der Wind ist war heftig, dass der Regenschirm keine Überlebenschance hatte und die Hände klamm und das Gefühl vom erfrieren bekamen. Also rannten wir auf halbem Weg zurück zum Bus. Ein Erlebnis, welches uns zeigte, wie gefährlich hier Wanderungen ohne Führer sind und wie hart die Lebensumstände für die Menschen hier sind. Ziemlich viel Geröll wurde auf die Strasse gespült, doch hier ist man ausgerüstet und vergleichbar mit dem Schneepflug bei uns wurde die Strasse wieder von den Steinen befreit. Wenn wir wegen den Wolken auch nicht den Kazpegi sehen konnten, so genossen wir eine hier traditionelle Linsensuppe mit Brocken aus ungesalzenem Maisbrot und gegorenen Kräutern. Im Restaurant waren ebenfalls viele Russen. Sie sind soeben über die russische Grenze hinter Stepandsmida gekommen. Dieser Grenzübergang war schon in der Geschichte sehr wichtig, war er doch einer der wenigen Übergänge im hohen Gebirge. Die Russen versprachen, die Georgier zu beschützen, durften für ihre Armee nach diesem Übergang die sogenannte Heerstrasse Richtung Tiflis benutzen. Auf dem Weg zurück lies der Regen nach und wir konnten bei leichtem Sonnenschein das Friedensdenkmal zwischen den Russen und Georgiern bestaunen. Dies ist ein sehr starkes Zeichen, denn die beiden Länder erinnern sich daran, dass sie trotz der vielen ungelösten Konflikte ein Wahrzeichen des Friedens aufrechterhalten wollen.