Reisebericht Baku

23.08.2018

Baku

 

Weiter führt unsere Reise über die doppelspurige Schnellstrasse nach Baku, wo wir am Abend zum ersten Mal die beleuchteten Flammentower bewundern. Ein gewaltiges symbolisches Bild, wobei Wasser, Gas und Feuer dargestellt werden. Die Promenade ist pompös und grosszügig und die Strassen der Altstadt sind von Touristen ausgefüllt. Es gibt unterdessen auch hier immer mehr Touristen aus arabischen Ländern, doch der grösste Teil machen wohl immer noch die Russen aus. Eine verschleierte Frau richtete aus ihrem Schlitz ihre Augen auf Erich. Dieser schaut zurück. Dies war bereits ein Verhängnis, denn ihr Ehemann beobachtet dies und gibt ihr gleich darauf mit seiner Hand einen Schlag auf ihren Hinterkopf. Irgendwie scheint nicht einmal die Verschleierung richtig zu funktionieren und für gewünschte Sicherheit zu garantieren.

 

Im Bezug auf ihre Nachbaren pflegen die Aserbaidschaner zu den Russland ein positives Verhältnis, die Iraner finden sie wie oben erwähnt doof, die Georgier sind dumm und über Armenien als letzter Nachbar spricht man nicht. Da klafft im Bezug auf den Berg Karabach eine grässliche Wunde in der Seele dieses Volkes.

 

 

 

Wir schauten hier noch einmal intensiver, wie wir mit der Fähre über das Kaspische Meer kommen können. Wegen politischen Unstimmigkeiten mit den Kasachen fährt die Fähre nur unregelmässig. Sie ist jedoch unser einziger Weg. Turkmenistan hat im Moment die Einreise für Schweizer gesperrt, weil sie von Helvetia für ihre mangelnden Menschenrechte kritisiert wurden und der Weg über Russland/Dagestan ist viel zu gefährlich. Das Gebiet ist sehr instabil und so eine Schweizergeisel würde ihnen gelegen kommen. Also setzten wir uns auf die Warteliste der Fähre nach Kasachstan, doch wir hatten erst für die nächste Woche einen Platz. An diesem Punkt wurde sichtbar, dass wir einfach zu wenig Zeit einberechnet hatten. Uns blieben nur noch 6 Wochen und den grösseren Weg lag noch vor uns. Zudem ist die Weiterreise ohne Trampolin auch nicht im Sinn der Reise. So entscheiden wir uns, hier unsere Rückreise anzutreten. Zuerst besuchten wir mit dem Bus Lankara, einen Ort am kaspischen Meer, welche für seine gesunden Mineralien bekannt ist. Auf dem Weg dorthin konnten wir spannende Skizzen aus der Steinzeit bewundern. Zudem gibt es einen aktiven Vulkan, wobei an mehreren Stellen Gas austritt, den Lehm verflüssigt und so zu kleinen Hügeln wird. Der Fahrer nimmt gleich eine ganze Flasche von diesem Schlamm mit. Seine Ehefrau habe Probleme mit den Gelenken und die Mineralien im Schlamm würden ihr gut tun.

 

Hier besuchten wir das südlichste Dorf Astara an der Iranischen Grenze. Gleich beim Grenzübergang fragte uns eine Person, ob wir wirklich weiterreisen wollten. In Zeichensprache gab er ganz vehement an, dass wir die Hand abgehackt bekommen oder mit dem Strang erhängt werden, falls wir etwas falsches machen, wie in der Öffentlichkeit Alkohol trinken oder die Frau ohne Verschleierung herumläuft. Er ist beruhigt, dass wir in seinem schönen Land bleiben wollen und trinken einmal mehr aserbaidschanischen Tee. Dieser Tee ist besonders aromatisch und wir mögen ihn sehr.

 

 

 

Auf der Rückreise blieben wir noch einmal drei Tage in Ganja und besuchten Täglich das Sowjetische Restaurant.